(13832)

Kostenlos im App Store laden

menumenu

Diogenes von Sinope

Die größte Freiheit liegt im Verzicht
Der griechische Philosoph Diogenes (404-323 v. Chr.) sitzt in seiner Behausung, einem Pithos, in der Metroon, Athen. Seine Begleiter waren Hunde, die auch als Symbole seiner "Zyniker" (Griechisch: "Kynikos," Hundeähnliche) Philosophie dienten.
0:00
-0:00
Inhalte

Intro

Er war nun wirklich ein ganz spezieller Philosoph. Diogenes lag faul in der Sonne, schlief in einem Fass und soll öffentlich onaniert haben. Er lebte nach dem Prinzip: Wirklich frei ist nur der, der sich von allem befreit. Nach dieser Story weißt du, warum Diogenes im Nichtstun einen philosophischen Akt sah und weshalb der Begriff „Zyniker“ auf seine Lebensweise zurückgeht.

Kapitel 1: Der Philosoph im Fass

Erbarmungslos brennt die Sonne auf die griechische Stadt Korinth herab. Und Diogenes macht das, was er am besten kann: nämlich nichts. Er liegt einfach nur da – genügsam und faul lebt er in den Tag hinein. Bis zum Bauchnabel steckt er in einem umgekippten Fass. Doch er will sich nicht etwa bräunen oder – schlimmer noch – den Tag genießen. Nein, nein! Faul in der Sonne liegen ist für Diogenes kein Genuss – es ist ein Statement, gelebte Philosophie. Jawohl! Nichtstun ist schließlich die radikalste Form der Freiheit! Plötzlich aber steht ihm ein edel gekleideter Mann in der Sonne. Es ist der König von Makedonien. Er will Diogenes unbedingt kennenlernen! Denn tatsächlich wird der Mann, der hier in seinem Fass wie ein fauler Straßenköter in der Sonne liegt, zu den großen Persönlichkeiten der Stadt gezählt. Der König tritt also an den Liegenden heran und sagt mit freundlicher Stimme: „Ich bin Alexander der Große. Hast du eine Bitte an mich?“ Diogenes hebt nur müde den Kopf, blinzelt und erwidert völlig unbeeindruckt: „Ich bin Diogenes, der Hund. Geh mir nur ein wenig aus der Sonne!“

Letter Y representing our logo with the text YUNO below

Die erste App, die dich wirklich schlauer macht.

Jetzt runterladen!

Kapitel 2: Philosophie in der Praxis

Ob es sich so zugetragen hat, ja sogar ob sich der griechische Philosoph und der makedonische König überhaupt jemals begegnet sind, ist fraglich. Der kurze Wortwechsel zwischen Diogenes und Alexander dem Großen findet sich gut drei Jahrhunderte später erstmals erwähnt bei den römischen Philosophen Cicero und Seneca sowie noch ein Jahrhundert später ausführlich beschrieben in einem Text des antiken Schriftstellers Plutarch. Höchstwahrscheinlich war sie schon damals eine der vielen Legenden, die sich um das Leben des Diogenes von Sinope ranken.

Ja, schlagfertig war er wohl. Und absolut respektlos gegenüber Autoritäten und den Werten der Gesellschaft, in der er lebte. Für Herrscher wie Alexander den Großen, aber auch für die großen Philosophen seiner Zeit wie Platon hatte er nur Spott übrig. Einmal soll er mit einem gerupften Hahn in dessen Akademie gegangen sein, um Platons Begriffsdefinition vom Menschen als „federloses zweifüßiges Tier“ ins Lächerliche zu ziehen.

Aber: Wie steht es mit seinem eigenen schriftlichen Werk? Kurz gesagt: Wenn es eins gab, so ist es verloren. Der antike Philosophiehistoriker Diogenes Laertios erwähnt zumindest zwei Listen von Schriften des Diogenes, darunter philosophische Dialoge, Tragödien und Briefe. Andere antike Biografen bestreiten rundweg, dass Diogenes überhaupt jemals etwas geschrieben habe. Und auch über sein tatsächliches Leben findet sich kaum Zeitgenössisches – bis auf eine kurze Stelle bei Platons Schüler Aristoteles. Unser heutiges Bild der historischen Person Diogenes von Sinope stammt zum größten Teil aus zahllosen Anekdoten, die über die Jahrhunderte immer wieder genüsslich weitererzählt wurden.

Immerhin: Man hat offenbar viel über Diogenes gesprochen, also wird er seine Zeitgenossen beeindruckt haben. Allerdings nicht mit einer sorgfältig formulierten Lehre, sondern durch die Art, wie er gelebt hat. Er hat seine Philosophie öffentlich praktiziert: auf der Straße, nur im Besitz eines Wollmantels, eines Stocks sowie eines Rucksacks. Er übernachtete in den Säulengängen öffentlicher Gebäude und lag zeitweise wohl auch in jenem sprichwörtlich gewordenen Fass, welches wohl eher ein Pithos – ein großes Vorratsgefäß aus Ton – gewesen sein dürfte. Gemälde wie „Diogène“ des französischen Historienmalers Jean-Léon Gérôme habe dieses Bild vom Philosophen in der Tonne mitgeprägt. Kurz: Diogenes ist der wahrscheinlich berühmteste Obdachlose der Antike und wird oft auch als „Aktionsphilosoph“ bezeichnet. Vor allem aber ist er bis heute ein Sinnbild für das, was sein oberstes Ziel im Leben war: Bedürfnislosigkeit. Er hatte nichts und war deswegen völlig frei.

Kapitel 3: Was braucht der Mensch?

Diogenes wurde um 400 v. Chr. in Sinope am Schwarzen Meer geboren. Manchen Quellen zufolge war er ein Schüler des Antisthenes, der wiederum ein Schüler des berühmten Sokrates gewesen war. Von Antisthenes soll Diogenes die Philosophie und Lebensweise übernommen haben, deren Grundidee lautete: Nur wer sich von Besitztümern, Bedürfnissen und Abhängigkeiten befreit, ist wirklich frei und dann auch fähig, ein glückliches Leben zu führen.

Die Anhänger dieser Denkrichtung kleideten sich in schlichte Gewänder, lebten von Almosen und zogen als Wanderprediger umher. Von Platons Ideenlehre hielten sie nichts. Sie war ihnen zu abstrakt, zu wenig konkret, zu meta-physisch – also im wahren Sinn des Wortes über der Natur stehend. Sie aber wollten zurück zur Natur. 

Diogenes führte diese Philosophie ins Extrem. Für ihn war nur derjenige wirklich frei, der sich von allem Besitz befreite. Nur die elementaren Bedürfnisse der menschlichen Natur erkannte er an: Essen, Trinken, ein bisschen Kleidung, eine schlichte Behausung und die Befriedigung des Sexualtriebs. Er soll sogar auf Essnapf und Trinkbecher verzichtet haben, nachdem er einmal beobachtet hatte, wie ein paar Kinder Wasser aus ihren Händen tranken und ein ausgehöhltes Brot als Behälter für ihren Linsenbrei benutzten.

Kapitel 4: Tabubruch als Prinzip

Im Gegensatz zu Antisthenes, der eher zurückgezogen lebte, ging Diogenes in die Offensive. Er lebte und übernachtete bevorzugt auf öffentlichen Plätzen. Er verstand sich wie sein großes Vorbild Sokrates als Erzieher, als Lehrer einer wahren, zu Glück führenden Lebensweise. Doch er war auch ein Spötter, ein konfrontativer und schlagfertiger Mensch. Und so hat er den Tabubruch zum Prinzip erhoben. Er aß nicht nur in der Öffentlichkeit, was im antiken Griechenland als unanständig galt. Er onanierte sogar öffentlich – was ein großer Skandal war. Dazu soll er gesagt haben: „Wie schade, dass man sich nicht auch den Hunger durch Reiben des Bauches vertreiben kann!“

Als wäre das noch nicht provokant genug, stellte er auch geradezu systematisch die wildesten Behauptungen auf: Menschenfleisch essen? Völlig in Ordnung. Sex mit Familienmitgliedern? Gar kein Problem. Von der Ehe hielt er überhaupt nichts – die Fortpflanzung könne man ja schließlich freier gestalten. Diese Provokationen waren Teil seiner Philosophie und Ausdruck maximaler Freiheit. Er wollte Dinge nicht nur theoretisch in Frage stellen, sondern ganz konkret.

Aber: Warum all diese Provokationen? Diogenes drückte die Methode dahinter durch die Metapher aus: „Die Münze umprägen“. Er wollte also die herrschenden Werte und Gewohnheiten in ihr Gegenteil verkehren. Dabei war sein Ziel wohl kaum die Empfehlung, immer das Gegenteil von dem zu tun, was andere sagen. Vielmehr wollte er seinen Zeitgenossen zeigen, dass man auch ganz andere Werte und Konventionen haben kann als jene, die in der betreffenden Gesellschaft gerade gelten. Hauptsache, man wird alle Zwänge los.

Diogenes von Sinope war vermutlich auch der erste Philosoph, der sich selbst als „Kosmopolit“, als Weltbürger, bezeichnete. Zunächst eher eine selbstbezogene Lebensphilosophie der Kyniker, wurde der Kosmopolismus von späteren Stoikern wie Seneca weiterentwickelt und kam spätestens in der Philosophie der Aufklärung ganz groß in Mode.

Kapitel 5: Ein Hundeleben?

Wegen seines streunerhaften und schamlosen Auftretens gaben ihm seine Zeitgenossen den Beinamen „der Hund“. Gemeint war das eigentlich als Schimpfwort. Diogenes aber sah in der Genügsamkeit und Bissigkeit eines Hundes eine durchaus treffende Beschreibung – und nannte sich fortan selbst so. Vom griechischen Wort für Hund – kyon – leitet sich dann wohl auch der Name dieser Philosophie ab: der Kynismus. Diogenes und seine Anhänger wurden „die Hunde“, also „Kyniker“ genannt. Daraus ist schließlich das Wort „Zyniker“ hervorgegangen. Und unter Zynismus verstehen wir heute eine Haltung, die durch beißenden Spott geprägt ist. Die antiken Kyniker aber waren radikaler als manche bequemen heutigen Zyniker: Sie verfolgten konsequent ein möglichst unabhängiges Leben, frei von allen Zwängen der Gesellschaft, und sie spotteten über alle, die noch immer ein Spielball ihrer Genüsse und ihres Besitzstrebens waren. Und diese Haltung, die Diogenes wie ein Aktionskünstler auf die Spitze trieb, beeinflusste nicht nur die späteren Stoiker, die Philosophen des sogenannten Stoizismus. Sie inspirierte auch die spätere Lebensweise christlicher Mönche, die sich von irdischem Besitz lossagten und ein Leben in Armut führten. Das Ziel der unerschütterlichen Seelenruhe hatten sie mit ihm gemeinsam.

Bis heute scheiden sich die Geister an Diogenes. Für die einen war er ein Spinner. Andere hingegen sahen in ihm einen großen Individualisten und Freigeist. Denn er nahm es sich heraus, anders zu sein und alles zu sagen, was angeblich nicht gesagt werden durfte. Der französische Philosoph Michel Foucault betonte deshalb noch im 20. Jahrhundert Diogenes’ „Mut zur Wahrheit“ und lobte ihn als jemanden, der „das Risiko eingeht, trotz allem die ganze Wahrheit zu sagen, die er denkt“. Für uns heute ist Diogenes wohl vor allem zum Sinnbild eines Menschen mit extremer Lebensweise geworden: Denn wir bewundern vielleicht seine Idee der radikalen Selbstgenügsamkeit – aber würden wir dafür die Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen, in denen er lebte?

Trotz oder vielleicht gerade wegen seines Hundelebens erreichte Diogenes ein für die damalige Zeit stolzes Alter. Als er starb, soll er 80 Jahre alt gewesen sein. Und der Legende nach haben die Korinther ihren eigentümlichen Philosophen auf ihre ganz eigene Art gewürdigt: Sie setzten ein Tier aus Marmor auf sein Grab: einen Hund.

Zusammenfassung

  • Diogenes von Sinope lebte nach dem Grundsatz: Wirklich frei ist nur der, der sich von allem befreit – von Besitztümern, Bedürfnissen, Regeln und gesellschaftlichen Zwängen. Diogenes erkannte nur die elementaren Bedürfnisse der menschlichen Natur an: Essen, Trinken, Kleidung, Behausung und die Befriedigung des Sexualtriebs. 

  • Diogenes war ein Philosoph der Praxis. Er schrieb seine Lehren nicht auf, sondern lebte sie vor. Dabei hat er den Tabubruch zum Prinzip erhoben. Denn sein provokanter Lebensstil war Ausdruck maximaler Freiheit.

  • Diogenes und seine Anhänger wurden auch „Hunde“ genannt. Direkt abgeleitet aus dem griechischen Wort bezeichnet man sie deshalb als „Kyniker“. Wir gebrauchen das daraus entstandene Wort „Zyniker“ noch heute.

  • Weiterführende Literatur: Karl-Wilhelm Weeber, „Diogenes. Die Botschaft aus der Tonne“, Nymphenburger Verlag München; Georg Luck, „Die Weisheit der Hunde. Texte der antiken Kyniker in deutscher Übersetzung mit Erläuterungen“, Kröner, Stuttgart; Heinrich Niehues-Pröbsting, „Der Kynismus des Diogenes und der Begriff des Zynismus“, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft, Berlin.

Teste dein Wissen im Quiz

  1. Wer war Diogenes von Sinope? 
    1. A) Arzt in Alexandria
    2. B) Deutscher Astrologe
    3. C) Griechischer Philosoph 
    4. D) Makedonischer Feldherr
  2. Auf welches griechische Wort geht der heutige Begriff „Zyniker“ zurück?
    1. A) „Hund“
    2. B) „Katze“
    3. C) „Pferd“
    4. D) „Ochse“
  3. Wofür ist der griechische Philosoph Diogenes von Sinope bekannt geworden?  
    1. A) Als Vertreter des heliozentrischen Weltbilds
    2. B) Als Verfechter der Aufklärung
    3. C) Als Gründer eines Münchener Streichquartetts
    4. D) Als Sinnbild für ein Leben in radikaler Selbstgenügsamkeit
  4. Was war dem Philosophen Diogenes von Sinope am wichtigsten?
    1. A) Unabhängigkeit
    2. B) Gutes Essen
    3. C) Ein großes Haus
    4. D) Pferderennen
  5. Was soll Diogenes zu Alexander dem Großen gesagt haben?
    1. A) „Störe meine Kreise nicht.“
    2. B) „Geh mir aus der Sonne.“
    3. C) „Zurück zur Natur!“
    4. D) „Platons Mensch ist nur ein gerupfter Hahn.“

Richtige Antworten: 
1. C) Griechischer Philosoph 
2. A) „Hund“
3. D) Als Sinnbild für ein Leben in radikaler Selbstgenügsamkeit 
4. A) Unabhängigkeit
5. B) „Geh mir aus der Sonne.“

FAQs

Wer war Diogenes von Sinope?

Diogenes von Sinope (geboren um 400 v. Chr. in Sinope, gestorben vermutlich 323 v. Chr. in Korinth oder Athen) war ein griechischer Philosoph und Vertreter des Kynismus. Über die historische Person ist wenig bekannt, ein schriftliches Werk ist nicht überliefert. Diogenes’ Popularität beruht auf seinem unkonventionellen Lebenswandel, mit dem er bewusst und provokant gegen Sitten und Werte seiner Zeit verstieß.

Worin bestand Diogenes’ Philosophie?

Diogenes von Sinope ist in der Geschichte der Philosophie bekannt geworden als Sinnbild für ein Leben in radikaler Bedürfnislosigkeit. Nur die elementaren Bedürfnisse der menschlichen Natur erkannte er an: Essen, Trinken, Kleidung, Behausung und die Befriedigung des Sexualtriebs. Um Lust und Genuss ging es ihm bei all dem nicht, ganz im Gegenteil: Er verachtete jegliche Lust. Denn sie führe nur zu Abhängigkeit. Die größte Lust sei es, sich von allem loszusagen und über die zu spotten, die immer noch ein Spielball ihrer Genüsse und Abhängigkeiten sind.

Was sagt Diogenes von Sinope über das glückliche Leben?

Er meinte, der Mensch muss sich von allen Bedürfnissen und Abhängigkeiten freimachen, um ein glückliches Leben zu führen. Im Grunde braucht er nicht einmal einen Becher, er kann das Wasser ja aus den Händen trinken. Diogenes’ Ziel war die größtmögliche Unabhängigkeit von allem und jedem. Dieses Leben in Selbstgenügsamkeit war für ihn ein Zustand der unerschütterlichen Seelenruhe, weil man nichts anstrebt und sich um nichts Sorgen machen muss.

Warum war Diogenes bei seinen Zeitgenossen unbeliebt?

Im Gegensatz zu seinem Vorbild Antisthenes, der eher zurückgezogen lebte, ging Diogenes mit seiner Philosophie in die Offensive. Er lebte und übernachtete bevorzugt auf öffentlichen Plätzen und provozierte durch schamloses Verhalten. Seine Tabubrüche werden dahingehend interpretiert, dass er seinen Zeitgenossen zeigen wollte, dass der Mensch auch ganz andere Werte und Konventionen haben kann als jene, die in der betreffenden Gesellschaft gerade gelten.

Auf welches griechische Wort geht der heutige Begriff „Zyniker“ zurück?

Diogenes erregte solchen Anstoß, dass man ihm den Beinamen „der Hund“ gaben. Das war als Beleidigung gemeint. Er aber sah darin einen ihm vollkommen gemäßen Ehrentitel und nannte sich fortan selbst so. Mit seiner „hündischen Lebensweise“ gewann er sogar Anhänger. Sie nannten sich: „die Hündischen“. Direkt abgeleitet aus dem griechischen Wort bezeichnet man sie im Deutschen deshalb als die „Kyniker“. Wir gebrauchen im Alltag das daraus entstandene Wort „Zyniker“. Darunter verstehen wir Menschen, die sich mit beißendem Spott vorzugsweise über Leute lustig machen, die an den Werten und Regeln unserer Gesellschaft hängen. Die Kyniker waren allerdings radikaler als heutige Zyniker: Sie verfolgten konsequent ein möglichst unabhängiges Leben, frei von allen Zwängen der Gesellschaft.

Was hat Diogenes zu Alexander dem Großen gesagt?

„Geh mir ein wenig aus der Sonne“ soll Diogenes von Sinope zu Alexander von Makedonien gesagt haben, als dieser ihn nach einem Wunsch fragte. Diese Anekdote wurde über Jahrhunderte hinweg in diversen Varianten von durchaus namhaften Autoren wiedergegeben. Die moderne Forschung verweist die Story allerdings eher ins Reich der Legenden. Denn zum einen ist es fraglich, ob sich die beiden überhaupt jemals persönlich begegnet sind. Zum anderen ist nur ein einziger Besuch Alexanders in Korinth belegt, nämlich im Jahr 336 v. Chr.: Der 20-Jährige war gerade erst König geworden und ließ sich von den Korinthern deren Gefolgschaft zusichern. Die ruhmreichen Eroberungen, die ihm den Beinamen „der Große“ eintragen sollten, lagen noch in der Zukunft.

Mehr Wissen mit Yuno

Höre jetzt deine erste Story und stille deinen Wissensdurst. Kleiner Tipp: Es geht um einen großen Philosophen.

4.7/5Aus 14k Bewertungen
Smartphone-Screen zeigt eine Geschichte über Sokrates in der Yuno-App, mit dem Titel 'Er lehrte den Zweifel - und bezahlte mit dem Leben'